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Welche Demenzformen sind bekannt?

Krankheitsentstehung

 

Die Medizin hat anhand der Demenzursachen zwei Arten benannt:

  • aufgrund von Durchblutungsstörungen oder im Gehirn des Betroffenen entstanden
  • von Außen durch eine Verletzung entstanden

 

Welche Ursachen sind bekannt?

Es gibt drei Ursachen für die Entstehung der Demenzformen. Grundlegend gilt für alle Demenzformen, dass es zum Absterben von Gehirnzellen kommt.

  1. Durch Abbau von Nervenzellen: Die Nervenzellen des Gehirns „degenerieren“, d.h. sie sterben, ohne das äußerlich erkennbare Ursache da sind. Doch man weiß inzwischen, dass sich im Laufe der Krankheit ein Baustein im Gehirn verändert. Diese Veränderungen behindern die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen verantwortlich sind.

  2. Durch Gefäßerkrankungen: Aufgrund von Durchblutungsstörungen im Körper kann es zu einer schlechten Blutversorgung des Gehirns kommen. Dadurch entstehen schwere Schäden im Gehirn, die wiederrum zum Sterben von Gehirnzellen führen. Diese Veränderungen behindern die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen, die für Lernprozesse, Orientierung und Gedächtnisleistungen verantwortlich sind.

  3. Als (sekundäre) Folgeerkrankung: Das Absterben der Gehirnzellen kann auch Folge einer anderen organischen Erkrankung wie einer Infektionskrankheit, einer Hirnverletzung, eines Hirntumors oder einer Herz-Kreislauf-Krankheit sein. Arzneistoffe und Gifte wie Alkohol oder andere Drogen können ebenfalls zu einer Demenz führen.

 

Demenzformen

 

Alzheimer-Krankheit

Im Jahr 1901 beschrieb der deutsche Psychiater Alois Alzheimer den ersten Fall der Krankheit, welche später nach seinem Namen bekannt wurde. Die Alzheimer-Krankheit ist eine Erkrankung des Gehirns, dass sich durch den Abbau von Gewebe (Nerven) stark verändert. Die Veränderung des Gehirns haben eine Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten, wie Erinnerung oder Sprache, zur Folge. Die zugrunde liegenden Veränderungen sind noch nicht behandelbar. Bis heute ist die Ursache der Alzheimer-Erkrankung nicht vollständig geklärt. Die Alzheimer-Erkrankung tritt am häufigsten bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und für ungefähr 60 Prozent der weltweit etwa 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich ist.

 

Morbus Pick (Frontotemporale Demenz)

Die Demenzform Morbus Pick wird auch Stirnhirn-Demenz genannt. Sie entsteht durch Veränderung des Gewebes (Nerven) im Stirnhirn. Durch die Veränderung des Stirnnhirns kommt es beim Betroffenen zu Persönlichkeits- und Verhaltens-auffälligkeiten, wie „Witzelsucht“ oder Verlust von geplantem sozialem Handeln, bspw. das Ausführen von Begrüßung durch Händeschütteln.

 

Lewy-Körperchen-Demenz

Durch Veränderung bestimmter Hirnzellen entsteht diese Demenzform. Jene veränderten Hirnzellen werden Lewy-Körperchen genannt. Die Lewy-Körperchen-Demenz ähnelt der Alzheimer-Krankheit sehr stark, deshalb sind sie schwer von einander zu unterscheiden. Deshalb ist es nicht leicht zu klären, in welchem Umfang Mischformen der beiden Demenzen vorkommen. Kennzeichnend für eine Lewy-Körperchen-Demenz sind:

  • starke Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit und der Aufmerksamkeit.

  • optische Halluzinationen, die oft sehr detaillreich sind, und

  • leichte Parkinsonsymptome (unwillkürliches Zittern der Hände, Steifigkeit der Bewegungen).

  • Außerdem kommt es häufig zu Stürzen oder kurzen Bewusstlosigkeiten

 

Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit (auch als „Schüttel-/Zitterlähmung“ bekannt) ist eine langsam fortschreitende Erkrankung der Nervenzellen in bestimmten Regionen des Gehirns. Durch den Niedergang der Nervenzellen kommt es zur Verlangsamung der Denkabläufe. Gleichwohl kann sich bei ca. einem Drittel der Betroffenen im späten Stadium zusätzlich eine Demenz herausbilden. Der Morbus Parkinson verläuft langsam schleichend über viele Jahre. In den Anfangsstadien sind die meisten Patienten geistig klar und voll orientiert. Aufgrund der motorischen Einschränkungen (starre Mimik) und der allgemeinen Verlangsamung wirken manche Patienten bei oberflächlicher Betrachtung geistig eingeschränkt, was jedoch vielfach in deutlichem Gegensatz zu einem wachen und aufmerksamen Verstand stehen kann.

 

Korsakow-Syndrom

Die häufigste Ursache des Korsakow-Syndroms ist ein jahrelanger übermäßiger Alkoholkonsum. Es wird jedoch auch als Defektzustand nach Infektionen (Enzephalitis) und Traumen (schwere Kopfverletzungen) beobachtet. Das Korsakow-Syndrom ist Ausdruck einer schweren, chronischen Schädigung des Gehirns, die vor allem Hirnregionen betrifft, die für die Gedächtnisbildung und die Regulierung der Emotionen zuständig sind. Entsprechend sind viele Betroffene auch in ihrer Emotionalität verändert. Sie können distanzlos oder unangemessen heiter wirken. Bei vielen Betroffenen bestehen ausgeprägte Beeinträchtigungen der Alltags- und Sozialkompetenz, so dass eine selbstständige Lebensführung nicht mehr möglich ist. Das Korsakow-Syndrom tritt insbesondere als ausgeprägte Merkfähigkeitsstörung in Erscheinung. Die Betroffenen haben die Fähigkeit verloren, neue Informationen zu speichern und entwickeln gleichzeitig die Tendenz, die entstehenden  Gedächtnis-lücken und Orientierungsstörungen mit bisweilen frei erfundenen Geschichten zu füllen. Vielen Patienten ist dies jedoch nicht bewusst, so dass es sich bei den Konfabulationen nicht um bewusstes Täuschen oder gar Lügen handelt.

 

Vaskuläre Demenz (VAD)

Bei vaskulären Demenzen kommt es in Folge von Durchblutungsstörungen des Gehirns zu einem Absterben von Nervenzellen. Vom Ausmaß der Durchblutungsstörung ist es abhängig, wie ausgeprägt die Demenz ist. Grund für eine mangelhafte Blutversorgung des Gehirns sind Gefäßverkalkungen, Herz- und Hirninfarkt. Der Beginn der vaskulären Demenz ist oft schleichend, das Fortschreiten allmählich - also schwer von der Alzheimer-Krankheit zu unterscheiden. Allerdings sind die Symptome anders. Im Vordergrund stehen nicht Gedächtnisstörungen, sondern Verlangsamung, Denkschwierigkeiten oder Stimmungslabilität. Durch eine rechtzeitige Behandlung der Risikofaktoren ist eine prinzipielle Vorbeugung der vaskulären Demenz möglich.

 

Sekundären Demenzformen

Die Demenz tritt als Folge einer anderen Grunderkrankung auf, wie z.B. Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungserscheinungen durch Medikamentenmissbrauch, Vitaminmangelzustände oder auch Depressionen.  Hirntumore oder -geschwulste können ebenfalls für demenzielle Symptome verantwortlich sein. Diese Grunderkrankungen sind zumindest zum Teil behandelbar und manchmal ist auch eine Rückbildung der Demenzsymptomatik möglich.

 

Hier können Sie die Informationen als PDF herunterladen: Welche Demenzformen sind bekannt?